News aus Minden

Kreativität unter Atemschutz

Städtische Jugendpflege und Verein Streetart bieten Graffiti-Lehrgang an / „Legaler Spaß“


Porta Westfalica-Möllbergen (GS). Die Osterferien beginnen zwar erst Anfang April, doch in Möllbergen gab es bereits jetzt einen vorgezogenen Ferien-Workshop. An zwei Tagen lud die städtische Jugendpflege in Zusammenarbeit mit dem Verein „Streetart“ zu einem Graffiti-Lehrgang in den Jugendtreff ein.
Von Gisela Schwarze

Foto: Gisela Schwarze
Als Graffiti-Experten hatte der Jugendpfleger Joachim Dobrinski den 26-jährigen Hahlener Christian Leistner engagiert. Er verschrieb sich bereits mit zwölf Jahren den farbenfreudigen, großflächigen Bildern oder Schriftzügen aus den Sprühdosen.

Die sechs Workshop-Teilnehmer im Alter von zwölf bis vierzehn Jahren zeigten sich von der Sprühtechnik fasziniert. Sie hatten bis zum Lehrgang und ihrer ersten Begegnung mit Graffiti keine Ahnung von der Vielzahl der aufzusetzenden Sprühdüsen, die mal schmal, mal breit oder vernebelt gewünschte Formen auf die vorbereiteten, weiß grundierten Holzplatten zauberten. Das kreative Sextett mit Florian Anders, David Althoff, Felix Neef, Jacomo Krause, Johannes Kühme und Felix Schmidt hatte riesigen Spaß daran, sich nach der Anleitung von Christian Leistner künstlerisch zu betätigen.


„Dieser Spaß hier bei uns ist legal“, so der Graffiti-Fachmann von „Streetart“. Ein Film über die Sprühkunst gab zusätzliche Anwendungstipps. Weil der Workshop auch eine Übernachtung beinhaltete, hatten Joachim Drobrinski und seine Schützlinge genügend Zeit, sich ausgiebig auszutauschen.

In den Räumen vom Jugendtreff Möllbergen an der Schierholzstraße und auch auf dem Hof war während des künstlerischen Schaffens Frischluft Mangelware. Das Wetter machte auch die Betätigung unter freiem Himmel möglich.

Der penetrante Geruch der Farben aus den Sprühdosen überlagerte alle natürlichen Düfte. Mit Atemschutzvorrichtungen ausgerüstet, nahmen die Jungen den intensiven Farbgeruch jedoch nicht wahr. Die Künstler waren ohnehin auf ihre Werke konzentriert, denn die durften sie mit nach Hause nehmen.

Dass Graffiti in der öffentlichen Wahrnehmung vielfach als Vandalismus betrachtet werden, erfuhren die Jugendlichen selbstverständlich auch. „Unerlaubtes Anbringen von Graffiti ist illegal und kann als Sachbeschädigung bestraft werden“, mahnten Joachim Dobrinski und Christian Leistner. Dringender Wunsch der gesamten Gruppe war es daher, demnächst ganz legal auf bestimmten öffentlichen Flächen oder Gebäuden sprühen zu dürfen.

Link: http://mt-online.de/mt/lokales/porta_westfalica/?sid=4239bbd866dc610f955f4db530c0ca94&cnt=2916223

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