Archiv für Juni 2009

Ratsantrag der Kölner FDP- Graffiti Freie KVB

23. Juni 2009, Maurice Kusber

Graffitifreie KVB

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln hat folgenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Ratssitzung setzen lassen.

Der Rat möge beschließen:

Die städtischen Vertreterinnen und Vertreter in den Gremien der KVB werden aufgefordert, die nötigen Beschlüsse herbeizuführen, damit die Einrichtungen der Kölner Verkehrsbetriebe (Haltestellen und Fahrzeuge) dauerhaft und nachhaltig von Graffitischmierereien befreit wer-den. Dafür sollen großflächige Schmierereien innerhalb einer Woche und kleinere innerhalb eines Monats entfernt werden. Es soll dabei geprüft werden, inwieweit dieses Ziel durch die Betreuung der genannten Objekte durch die städtische KASA gewährleistet werden kann, eine eigene Eingreiftruppe aufgebaut werden muss oder dritte Dienstleister dafür eingesetzt werden. Der Vorstand wird beauftragt, die dafür nötigen Mittel zu budgetieren.

Begründung:

Immer wieder erreichen die Politik Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern über den Zustand der Einrichtungen der KVB, insbesondere bezüglich der Schmierereien mit Graffiti. Zuletzt war dies bei der FDP-Fraktion z.B. für die Haltestellen Wiener Platz und Lohsestraße (siehe Anlage) der Fall. Hier machen insbesondere die Verteilergeschosse und Zuwege zu den unterirdischen Haltestellen den Eindruck, als hätten die KVB vor den Sprayern kapitu-liert. Großflächige Schmierereien auf den Wandflächen vermitteln den Fahrgästen den Ein-druck, man sei „in der Bronx“ und erzeugen somit ein Gefühl der subjektiven Unsicherheit.
Hier muss man den Kampf mit den Sprayern aufnehmen, um Schmierereien langfristig zu beseitigen. Dies schafft neue Aufenthaltsqualität in den Einrichtungen der KVB und damit mehr subjektive Sicherheit.

Quelle:http://www.fdp-koeln.de/index.php?l1=7&l2=0&l3=1&pid=1021&kid=4

Kölner FDP fährt vor der Wahl schon wieder kräftig Anti-Graffiti Stimmung..

23. Juni 2009, Maurice Kusber

Am 30. Juni tagt der Stadtrat zum letzten Mal vor der Kommunal- und OB-Wahl (30. August).

Die FDP-Fraktion hat sich dafür viel vorgenommen. Thema Graffiti: „Wir wollen, dass die KVB verpflichtet werden, Farbgeschmiere binnen einer Woche zu entfernen“, meint FDP-Fraktionschef und Oberbürgermeisterkandidat Ralph Sterck. „Je schneller so was weg ist, umso geringer der Erfolg für den Sprayer.“

Außerdem wird die FDP beantragen, das Historische Archiv wieder an altem Platz in der Severinstraße zu errichten.

Die Liberalen wollen überdies bei der WM 2010 Public Viewing auf Plätzen wie Heumarkt oder Domplatte. „Wenn wir Eventstadt sind, sollten wir auch so handeln“, sagt Sterck. Doch Sportdezernentin Dr. Agnes Klein (SPD) verhandelt bereits mit Arena-Chef Ralf Bernd Assenmacher. Nur dort soll es Public Viewing geben.

Quelle: Express vom 03.06.09

Zeitungsartikel zu „Mittwochs Maler and friends“ im Rahmen des 1.Kölner Graffiti Fachtages

13. Juni 2009, Maurice Kusber

Gehasst von Hausbesitzern und Verkehrsbetrieben: Jetzt will die katholische Kirche um Verständnis für Graffiti-Künstler werben. Bei der 1. Graffiti-Fachtagung wurden alte Gräben geschlossen und gezeigt, warum Kunst aus der Dose so schön ist.

Auf großen Waggons ein Ärgernis, auf Modelleisenbahnen unbedenklich: Graffiti. (Bild: Hennes)

Nippes – Für die einen sind sie Schmiererei, für die anderen Kunst. An Graffiti, der Malerei auf Mauern und im öffentlichen Raum, scheiden sich die Geister. „Die Fronten sind verhärtet“, sagt Anke Patt vom Sozialdienst katholischer Männer (SKM) mit Blick auf Köln. Um dem entgegenzuwirken, hat der Verein am Freitag eine Graffiti-Fachtagung veranstaltet. Im Anschluss wurde in Halle 10 der Clouth Werke an der Xantener Straße die Ausstellung „Mittwochs-Maler and friends“ eröffnet, die auch an diesem Samstag von 12 bis 18 Uhr zu sehen ist.

„Mittwochs-Maler“ ist der Name des Graffiti- und Jugendkunstprojekts, das der SKM im November 2005 im Rahmen des HipHop-Netzwerks für Toleranz und Integration ins Leben gerufen hat und das inzwischen von der Stadt unterstützt wird. Es steht exemplarisch für das Bemühen, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, den öffentlichen Raum mitzugestalten. In Köln gebe es genügend Flächen – von trostlosen Unterführungen bis zu grauen, hässlichen Mauern, die sich gut dafür eigneten, legal besprüht und bemalt zu werden, sagte unter anderen „Bananensprayer“ Thomas Baumgärtel, der die Tagung unterstützte. Gäbe man solche Flächen offiziell frei, würde nach Baumgärtels Auffassung automatisch die Zahl der illegalen Graffiti zurückgehen, ob auf Wänden privater Häuser oder auf Bahnen.

Doch die „legale Gestaltung des öffentlichen Raums“ finde in Köln „keine ordnungspolitische Zustimmung“, kritisierte Elke Böttger, Jugendpflegerin in Nippes, und ergänzte: „Die Freiflächen in Jugendeinrichtungen reichen nicht aus.“ Im Umgang mit der Graffiti-Kultur gelte es, weder einer „Verherrlichung“ noch einer „repressiven Ausgrenzung“ das Wort zu reden. Für Thomas Baumgärtel sind die Konflikte jedenfalls Vergangenheit: In seinem Atelier hätten sich früher „ordnerweise“ die Strafanzeigen angesammelt und oft genug sei er festgenommen worden; heute dagegen rissen sich Kunsteinrichtungen um seine Arbeiten. (cs)

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