Archiv für 'Kölner Stammtisch Jugendarbeit'

Nächstes Treffen des Kölner Stammtisch für Jugendarbeit

8. März 2021, Maurice Kusber

Kölner Stammtisch für Jugendarbeit

 

Liebe Kolleg*innen, Studierende, Ehemalige,

 

das nächste Treffen des Kölner Stammtisch für Jugendarbeit findet am 23. März um 18.00 Uhr statt.  Wir treffen uns erstmalig in einem digitalen Format, ein Treffen in Präsenz ist aktuell schwierig umzusetzen[1].Die Folgen der andauernden Corona-Pandemie hat die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) vor viele Herausforderungen gestellt – aber auch eine Sache deutlich gemacht: OKJA ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft, da OKJA das demokratische Verständnis mitprägt. Welche Möglichkeiten hat OKJA, wenn bedingt durch den Lockdown keine Präsenzangebote stattfinden können? Die Corona-Pandemie unterstreicht erneut die notwendige Wechselbeziehung zwischen Forschung, Jugendpolitik und praktischer Arbeit.Wir laden hiermit gerne Vertreter*innen der Jugendarbeit in Köln ein, zu diesen Themen ins Gespräch zu kommen. Der Kölner Stammtisch für Jugendarbeit kann dabei als ein Reflexionsraum fernab von der alltäglichen Arbeit dienen.

 

Information:

Die Gründung des Kölner Stammtisch für Jugendarbeit resultiert aus dem Interesse, einen Dialog zwischen Forschung und Praxis zu eröffnen. Die Initiative richtet sich an Studierende und Kolleg*innen aus Wissenschaft und Praxis der Jugendarbeit und Jugendförderung, die sich einem Jugendarbeitsverständnis auf der Grundlage des § 11 des SGB VIII / KJHG verpflichtet fühlen und an einem fachlichen Austausch sowie gemeinsamer Lektüre interessiert sind.

 

Der Kölner Stammtisch für Jugendarbeit ist auch bei Facebook:

 

https://www.facebook.com/stammtischjugendarbeit

[1] Wir orientieren uns an den momentanen Bedingungen und Corona Schutzmaßnahmen und eröffnen daher für diesen Termin eine Zoomkonferenz.

[2] https://soz-kult.hs-duesseldorf.de/forschung/forschungsaktivitaeten/einrichtungen/fspe/neustart_okja_nrw

Werbung/ Einladung zum nächsten Treffen des Kölner Stammtisch für Jugendarbeit

15. Februar 2019, Maurice Kusber

Einladungstext:

Liebe Kolleg*innen, Studierende, Ehemalige,

das nächste Treffen des Kölner Stammtisch für Jugendarbeit findet am 21.02. um 11.00 Uhr statt.  Wir treffen uns im 2. Stock des Gebäudes Ubierring 48a in 50678 Köln. Der Kölner Stammtisch Jugendarbeit lädt alle Interessierten zur Diskussions- und Austauschveranstaltung ein.

 Thema: „Konsens Vielfalt. Ein Projekt der GOT Elsaßstraße“

Ein Mitarbeiter der GOT Elsaßstraße stellt uns an diesem Tag das laufende Projekte „Konsens Vielfalt“ vor.
Hier sein Einladungstext:

„Max Czollek schreibt in seiner 2018 erschienen Polemik „Desintegriert euch!“ aus jüdischer Perspektive gegen das Integrationsparadigma an. Czollek spricht von einem „Integrationstheater“, der stetigen Inszenierung einer Denkweise, für die die Idee eines gesellschaftlichen Zentrums maßgeblich ist. Ein monolithisches deutsches „Wir“ spiele in dieser Inszenierung die Hauptrolle, das komplementäre „Ihr“ sei vertreten durch zwei Nebenrollen. Auf der einen Seite die guten (das heißt: hervorragend integrierten) Migrantinnen und Migranten, auf der anderen Seite die bösen (also: gruppenvergewaltigenden, barbarischen, integrationsunfähigen). Ein deutsches Selbstverständnis speise sich vor allem aus der Abgrenzung zu diesem bösen „Ihr“, während das gute „Ihr“ die Weltoffenheit der eigenen Gesellschaft demonstriere. Czollek schlägt vor, die deutsche, migrantische Gesellschaft als einen „Ort der radikalen Vielfalt“ anzuerkennen, als einen Ort ohne Zentrum, ohne die Idee der identitären Zugehörigkeit zu einer einzigen Gruppe. Von dieser Idee ausgehend, wurde Ende 2018 das Projekt „Konsens Vielfalt“ in der GOT Elsaßstraße konzipiert. Seit Anfang 2019 wird hier versucht, jungen Menschen ein Setting anzubieten, in dem die eigene innere Fragmentierung Wertschätzung erfährt, in dem ein gemeinsam Verschiedensein der exklusiven Normierung einer deutschen Dominanzkultur vorgezogen wird“.

Wir laden hiermit gerne weitere Vertreter*innen der Jugendarbeit in Köln ein, zu diesem spannenden Projekt ins Gespräch zu kommen.

Kölner Stammtisch für Jugendarbeit

8. Juni 2015, Maurice Kusber

Liebe Kolleg*innen, Studierende, Ehemalige,

die Gründung des Kölner Stammtisch für Jugendarbeit am 21.05.2015 resultiert aus dem  Interesse einen Dialog zwischen Forschung und Praxis zu eröffnen. Diese Initiative richtet sich an Studierende und Kolleg*innen aus Wissenschaft und Praxis der Jugendarbeit und Jugendförderung, die sich einem Jugendarbeitsverständnis auf der Grundlage des § 11 des SGB VIII / KJHG verpflichtet fühlen und an einem fachlichem Austausch sowie gemeinsamer Lektüre interessiert sind.

Bei unserem letzten Treffen hatten wir über die schwierige finanzielle Situation der Jugendarbeit gesprochen (insbesondere verstärkte Projektförderung bei reduzierter Strukturförderung) und deren Auswirkung auf die Ausgestaltung der Praxis diskutiert. Wir entwickelten die These, dass die  aktuelle Situation der Jugendarbeit sich auch als fortschreitende Formalisierung des Nonformalen verstehen lässt.

Wir möchten dazu einladen die aktuellen Prozesse in der Jugendarbeit gemeinsam mit einer kritischen Analyse der Rahmenbedingungen und vorherrschenden Einflüsse zu begleiten. Für unser kommendes Treffen würden wir gerne nach den unterschiedlichen Akteuren der Jugendarbeit und Jugendförderung und nach den konkreten Einflussfaktoren auf die Jugendarbeit im Kölner Raum schauen.

Als Diskussionsgrundlage und Einstieg ins Thema kann der Text „Jugendarbeit verkehrt“ von Albert Scherr und Benedikt Sturzenhecker dienen.

Das  2. Treffen  findet am 09.07.2015 um 18:30 Uhr statt. Wir treffen uns im 2. Stock des Gebäudes Ubierring 48a in 50678 Köln. Die Räume des Forschungsschwerpunktes Nonformale Bildung befinden sich im 1. Stock.

 

Für den Kölner Stammtisch für Jugendarbeit

 

Yasmine Chehata (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung)

Maurice Kusber (Lehrbeauftragter im Bereich Jugend an der FH Köln)

Stefan Schäfer (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung und Lehrbeauftragter im Bereich Jugend an der FH Köln)

Andreas Thimmel (Professor an der FH Köln und Leiter des Forschungsschwerpunktes Nonformale Bildung)

Nils Wenzler (Lehrbeauftragter an der FH Köln und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FH Düsseldorf)

 

Einladung „Kölner Stammtisch Jugendarbeit“

7. Mai 2015, Maurice Kusber

Kölner Stammtisch Jugendarbeit

Liebe Kolleg*innen, Studierende, Ehemalige,

hiermit laden wir Sie/Euch herzlich zum 1. Treffen des Kölner Stammtischs Jugendarbeit am 21.05.2015 um 18:30 Uhr ein. Das Treffen findet im 2. Stock des Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung statt. Der Standort des Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung befindet sich am Ubierring 48a in 50678 Köln.

Der Kölner Stammtisch Jugendarbeit richtet sich an Studierende und Kolleg*innen aus Wissenschaft und Praxis der Jugendarbeit, die sich dem §11 verpflichtet fühlen und an fachlichem Austausch sowie gemeinsamer Lektüre interessiert sind.

Der Kölner Stammtisch Jugendarbeit verfolgt das Ziel, einen Dialog zwischen Forschung und Praxis zu eröffnen, um die Jugendarbeit in emanzipatorischer Absicht weiter zu entwickeln und Möglichkeiten einer gemeinsamen jugendpolitischen Strategie aufzuzeigen.

Die Gründung des Kölner Stammtisch Jugendarbeit erscheint uns aus folgenden Gründen notwendig:

  • Weiterentwicklung von Praxis auf Basis wissenschaftlichen Wissens
  • Zunehmende und ordnungspolitische Auftragsbestimmung durch Politik und Verwaltung
  • Indienstnahme der Jugendarbeit zur Unterstützung des formalen Bildungssystems
  • Ökonomisierung der Jugendarbeit im Rahmen einer aktivierenden Sozial- und Bildungspolitik

 

Wir freuen uns auf alle, die an der Gründung des Kölner Stammtisch Jugendarbeit teilhaben wollen.

Yasmine Chehata (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung und Promovierende im Promotionskolleg TransSoz – Leben im transformierten Sozialstaat)

Maurice Kusber (Lehrbeauftragter im Bereich Jugend an der FH Köln)

Stefan Schäfer (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung und Lehrbeauftragter im Bereich Jugend an der FH Köln)

Andreas Thimmel (Professor an der FH und Leiter des Forschungsschwerpunktes Nonformale Bildung)

Nils Wenzler (Lehrbeauftragter im Bereich Jugend an der FH Köln und Promovierender im Promotionskolleg TransSoz – Leben im transformierten Sozialstaat)

Vorüberlegungen zur Notwendigkeit des Kölner Stammtisch Jugendarbeit

16. April 2015, Maurice Kusber


Autor: Maurice Kusber, 04/2015 

Kölner Stammtisch Jugendarbeit

 

Zur Notwendigkeit eines Kölner Stammtisch Jugendarbeit

 

Die Antwort auf die Frage: „Was ist Jugendarbeit?“, konnte seit deren Aufkommen in den 1960er- Jahren durch Vertreter der Erziehungswissenschaften für die Profession und die Disziplin der Sozialen Arbeit zielführend herausgearbeitet werden. Theorien einer bedürfnisorientierten, emanzipatorischen und subjektorientierten Jugendarbeit fanden praktische und konzeptionelle Umsetzungen, die sich an den Bedürfnissen, Interessen und Erfahrungen Jugendlicher orientieren. Die konzeptionelle Ebene (Cliquen-, Sozialraum- und Lebensweltorientierung) stärken das Profil und die Konturen von Jugendarbeit. Dieses fachliche Profil ermöglichte seinen Vertretern die Standpunkte einer emanzipatorischen und subjektorientierten Jugendarbeit, in den Auseinandersetzungen mit den immer wiederkehrenden Strömungen einer sozialen Kontrolle und Erziehung zur Anpassung zu vertreten (vgl. Scherr/ Sturzenhecker, S. 369). Kinder- und Jugendarbeit[1] fungiert seitdem als eigenständiges sozialpädagogisches Handlungsfeld und umfasst „ alle außerschulischen und nicht ausschließlich berufsbildenden, vornehmlich pädagogisch gerahmten und organisierten, öffentlichen, nicht kommerziellen bildungs-, erlebnis- und erfahrungsbezogenen Sozialisationsfelder von freien und öffentlichen  Trägern, Initiativen oder Arbeitsgemeinschaften“ (Thole 2000, S. 23). Der Bezug zu den individuellen Bedürfnissen, das widerständige Potential von Jugendkulturen, sowie die Bezugnahme von Jugendlichen als soziale Wesen im Rahmen sozialer Beziehungen und gesellschaftlicher Werte, sind elementare Grundpfeiler der Jugendarbeit.  Die rechtliche Grundlage der Jugendarbeit bildet das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG-Sozialgesetzbuch VIII) und definiert die Aufgaben insbesondere in §11. Als Schwerpunkte der Jugendarbeit können nach § 11 die außerschulische Jugendbildung, internationale Jugendarbeit, die arbeitswelt-, schul- und familienbezogene Jugendarbeit, Kinder- und Jugenderholung, Jugendberatung, sowie die Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit benannt werden. Zu den Zielen der Jugendarbeit zählen unteranderem die „Unterstützung Jugendlicher bei der Kultivierung ihres Eigensinns, bei der Entwicklung und Realisierung von Entwürfen eines guten eigenen Lebens und von Vorstellungen über eine anstrebenswerte Gesellschaft“ (Scherr/ Sturzenhecker 2014, S. 369).

 

Die Konturen dieses gegebenen Verhältnisses (Subjekt- und Demokratiebildung in der Jugendarbeit gerahmt im Spannungsfeld einer politischen Einverleibung der Institutionen der Jugendarbeit), erfahren momentan eine unangenehme Aktualität.  Jugendarbeit wird durch Sozialpolitik, Sicherheitspolitik und Bildungspolitik vermehrt als ein Instrument der Befriedung von delinquentem Verhalten, sowie der Unterstützung von formaler Bildung beansprucht. Der Fokus liegt dabei auf der Reproduzierbarkeit der nachwachsenden Generationen im Fahrwasser von (inter)-national stattfindenden, neoliberalen Humankapitaldiskursen.

Im Folgenden soll es darum gehen sich zutragende Strömungen zu hinterfragen und weiterhin Möglichkeiten einer an der Lebenswelt orientierten Jugendarbeit aufzuzeigen. Zur Diskussion stehen die gesellschaftlichen,  strukturellen und ökonomischen Bedingungen des Aufwachsens Jugendlicher. Wo liegen zukünftig die Chancen einer Jugendarbeit als Ort der Reflexion dieser Verhältnisse unter der Bezugnahme des Eigensinns von Jugendlichen? Eine an der Lebenswelt der Jugendlichen sich orientierende Jugendarbeit, benötigt weiterhin gut funktionierende Bedingungen subjektive Handlungsfähigkeit erwachsen zu lassen. Selbstbewusstsein, Selbstbestimmungsfähigkeit und Bildung sind die Basis einer ganzheitlichen Subjektbildung.

Letztendlich stellt sich auch für die Zukunft der Jugendarbeit die Frage, welche außerschulischen und sozialpädagogischen Möglichkeiten Jugendlichen weiterhin gegeben werden können und in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben wollen.

Literatur:

Thole, Werner (2000): Kinder- und Jugendarbeit. Eine Einführung. Weinheim und München: Juventa

Scherr, Albert/ Sturzenhecker, Benedikt (2014): Jugendarbeit verkehrt. Thesen gegen die Abwicklung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit durch ihre Fachkräfte. In: deutsche Jugend. 62.Jg. 2014, Heft 9, S. 369- 376.


[1] Aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung wird im Laufenden Text  der Begriff „Jugendarbeit“ benutzt, er schließt aber auch die Arbeit mit Kinder ein und ist daher im Sinne einer zusammengehörigen „Kinder- und Jugendarbeit“ zu verstehen.

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