Archiv für August 2009

Bristol darf über Graffiti abstimmen

31. August 2009, Maurice Kusber

Bristol darf über Graffiti abstimmen

31. Aug 2009, 11:33

London – Für viele Menschen sind es Schmierereien – doch im britischen Bristol dürfen die Bürger künftig abstimmen, ob Graffiti Kunst oder Vandalismus ist.

Denn: Aus der Stadt kommt der berühmt-berüchtigte Graffiti-Künstler Banksy. Die Stadtverwaltung kündigte an, den Bürgern die Wahl zu lassen, ob Sprühwerke entfernt werden sollen oder nicht.

Ausgangspunkt für die Entscheidung war ein Banksy-Graffiti in der südenglischen Stadt. In einer Abstimmung sprachen sich mehr als 90 Prozent dafür aus, das Werk nicht zu entfernen. Jetzt soll das Verfahren auf alle Sprühereien, die nicht beleidigend oder bloßes Gekritzel (sogenanntes Tagging) sind, angewandt werden. So werde «Kunst im öffentlichen Raum» gefördert. «Die Leute wollen, dass wir den Krieg gegen Tagger weiterführen, also müssen wir zwischen Taggern und Künstlern unterscheiden», sagte Stadtrat Gary Hopkins.

Link: http://www.nachrichten.ch/detail/403089.htm

Propaganda…

27. August 2009, Maurice Kusber

200.000 Quadratmeter Graffiti in zehn Jahren entfernt

21-08-2009 16:30:00

Mit großem Aufwand muss nicht nur die Stadt Graffiti von Wänden entfernen. Die KASA kümmert sich seit über zehn Jahren um dieses Problem. Bild: Archiv
Mit großem Aufwand muss nicht nur die Stadt Graffiti von Wänden entfernen. Die KASA kümmert sich seit über zehn Jahren um dieses Problem. Bild: Archiv :: ClickBild=Vollbild

(wb) Graffiti sind auch in Köln ein ständiges Ärgernis. Neben Immobilienbesitzern sind auch öffentliche Immobilieneigentümer von der Problematik betroffen. Vor etwas mehr als zehn Jahren gründete sich in Köln aus genau diesem Grund die Kölner Anti-Spray-Aktion, kurz KASA genannt. Hauptaufgabe des Zusammenschlusses ist es, Betroffene zu informieren und zu beraten sowie gemeinsam mit der Stadt für eine schnelle Beseitigung des Übels zu sorgen. In den vergangenen zehn Jahren ließ alleine die Stadt Köln 200.000 Quadratmeter Flächen reinigen, vor allem an öffentlichen Gebäuden, Wänden oder Brücken. Bei Gründung der KASA wurden zudem erste wissenschaftliche Untersuchungen veröffentlicht. Demnach gibt es in öffentlichen Bereichen, die bereits durch Graffiti oder Müll verschmutzt sind, eine doppelt so hohe Bereitschaft, weitere Verschmutzungen oder andere Straftaten zu begehen.

Insgesamt gehören 35 Partner zum Aktionsbündnis KASA, sie alle arbeiten auf freiwilliger Basis zusammen. Zu den Mitgliedern gehören neben öffentlichen Einrichtungen wie der Stadt, der Kölner Polizei, der Bundespolizei und der Kölner Verkehrsbetriebe zum Beispiel auch die Hohe Domkirche, der WDR, die Handwerkskammer zu Köln, der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein und die Deutsche Bahn AG. Die KASA berät auch Bürgerinnen und Bürger zu technischen und anderen Fragen rund um das Thema Graffiti. Zu den Arbeitsschwerpunkten gehören unter anderem die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, ein konsequentes Vorgehen gehen Farbschmiereien, vor allem gegen volksverhetzende Parolen. Pro Jahr müssen die Kooperationspartner rund 15.000 Quadratmeter an neu verschmutzten Flächen reinigen lassen, alleine in diesem Jahr waren es bereits 10.500 Quadratmeter.

Neben der Beseitigung der Graffitis haben sich die KASA-Mitglieder zudem verpflichtet, mit aller Härte gegen Verstöße vorzugehen. So zeigte alleine die Stadt Köln im Jahr 2007 354 Sachbeschädigungen an Immobilien an, im vergangenen Jahr waren es bereits 425 Anzeigen. Bis dato beläuft sich die Zahl der Anzeigen wegen Farbschmierereien in diesem Jahr bereits auf über 200. Somit geht auch die Stadt Köln als einer der KASA-Partner mit gutem Beispiel voran, wie die Stadt am heutigen Freitag bekannt gab.

Weitere Informationen zum Aktionsbündnis KASA finden Sie auf der Internetseite: www.kasa-koeln.de.

Link: http://www.koeln-nachrichten.de/lokales/neues-aus-koeln/koeln_graffiti_zwischenfazit_kasa.html

Härtere Bestrafung von Sprayern…

21. August 2009, Maurice Kusber

Graffiti

Bestrafung von Sprühern gefordert

Von Barbara aus der Wiesche, 21.08.09, 10:30h, aktualisiert 21.08.09, 11:44h

Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein sieht die Stadt verschandelt. Er fordert, Graffiti-Sprayer zu bestrafen und ihnen gegenüber keine Milde mehr walten zu lassen.

Die Unbekannten haben drei KVB-Wagen mit Graffiti beschmiert. (Archivbild: KVB)

KVB Graffiti

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Die Unbekannten haben drei KVB-Wagen mit Graffiti beschmiert. (Archivbild: KVB)

Köln – Mit großer Sorge beobachtet der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein die Zunahme von Farbschmierereien in der Stadt. Das Interesse daran, der „Gestaltungs-Wut“ vornehmlich junger Leute Einhalt zu gebieten, habe deutlich nachgelassen. Für den neuen Vorsitzenden des Vereins, Konrad Adenauer, handelt es sich bei dieser „Verschandelung der Stadt“ um Sachbeschädigung, die juristisch zu ahnden sei. „Ich verstehe nicht, warum es in Köln so aussehen muss“, sagt Adenauer. Es sei höchste Zeit, dass die Polizei hart durchgreife und ihre ehemals sehr erfolgreiche, dann aber aus Personalmangel aufgelöste Ermittlungskommission „Farbe“ wieder einsetze. Personen, die sich an öffentlichem und privaten Eigentum vergingen, müssten bestraft werden.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Vereins, Thomas Tewes, ist ungehalten. Dass man in der Stadt mit diesen Schmierereien „einfach so lebe“, sei unglaublich. Bedauerlicherweise gebe es bei den Kölner Richtern eine Tendenz, illegale Graffiti nicht als Straftat zu werten und entsprechend Milde walten zu lassen. Erschwerend komme hinzu, dass in der Öffentlichkeit Verständnis für die Sprayer geäußert werde. Da legalen Schmierereien oft illegale folgten, solle auf die Bereitstellung von Sprüh-Flächen verzichtet werden.

„Purer Vandalismus“

Obwohl dieses wilde Geschmiere „purer Vandalismus“ sei, zeigten weder die Verwaltung noch die städtischen Unternehmen Graffitiverunzierungen bei der Polizei an. Bei den privaten Hauseigentümern mache sich Resignation breit. Sie sähen keinen Sinn mehr darin, Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten, weil die Ermittlungen „ja doch bald wieder eingestellt werden“.

2008 seien monatlich rund 200 Anzeigen erstattet worden, 2009 kaum noch welche. Der Haus- und Grundbesitzerverein aber wolle nicht tatenlos zusehen, „wie die bisherigen Erfolge nutzlos verpuffen“. Daher appelliere er an seine Mitglieder, jede Schmiererei zu melden. Von Rat und Verwaltung erwarte man ein klares Bekenntnis zur 1998 gegründeten Kölner Anti Spray Aktion (Kasa). Auf Firmen, die Utensilien zum illegalen Sprayen anbieten, müsse politisch Druck gemacht werden, fordert der Verein. Das Anbieten dieser Materialien sollte als „Anstiftung zu einer Straftat“ verfolgt werden.

Link: http://www.ksta.de/html/artikel/1246883803487.shtml

Alter Hut…Kölner Haus- und Grundbesitzerverein-

21. August 2009, Maurice Kusber

06/08 2008

Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein von 1888 lehnt legale Flächen der KVB ab!

Die Aktion der KVB ist der völlig falsche Weg und darf unter keinen Umständen noch einmal wiederholt werden. Legale Flächen verhindern das illegale Sprühen in keiner Weise. Zur gleichen Erkenntnis kommt die Polizei nach jahrzehntelanger Arbeit.
Eine Studie der Uni Potsdam beweist: Legale und illegale Sprayer sind völlig unterschiedliche Charaktere. Durch legale Flächen werden die illegalen Sprayer nicht erreicht.

Mehr noch: legale Flächen stehen nur für wenige Sprayer zur Verfügung, der Rest geht leer aus. Damit verewigen jene, die nicht zum Zug gekommen sind, sich im Umfeld auf fremdem Eigentum. Die grundsätzliche Erfahrung hat gezeigt: von legalen Flächen bereiten sich illegale aus. (z.B. Schule Lindenstraße, Gymnasium an der Ulrepforte)

Im konkreten Fall wird aber auch das falsche Signal ausgesandt:
Legale Flächen an städtischem Eigentum fördern den Eindruck, andere Flächen stünden nun auch zur Verfügung. Wenn eine KVB Haltestelle für legale Flächen bereitsteht, wie soll man klarmachen, dass andere es nicht sind. (Warum die, und ich nicht).
Dazu kommt noch: die Graffiti wurden mit einer Prophylaxeschicht versehen. Das hätte auch mit dem Mauerwerk direkt geschehen können. Damit wird die Begründung der Reduzierung von Reinigungskosten ad absurdum geführt.

Grundsätzlich muss gelten: Sich mit Graffiti gegen Graffiti schützen ist sinnlos und der falsche Weg.

Die Stadt gibt jährlich viel Geld für die Entfernung von Graffiti aus, vielfach an Tunnelausfahrten und Brückenbauwerken. Durch legale Flächen an KVB-Bauwerken wird das Sprayen jetzt aber noch intensiver werden.

Noch etwas Allgemeines:
Zur Eindämmung von illegalen Graffiti ist die strafrechtliche Verfolgung ausschlaggebend.

Nur wenn dem Täter auch auf diesem Wege die Strafbarkeit und eine damit zusammenhängende Sanktion vor Augen geführt wird, lässt sich auch nach außen hin bekunden, dass Graffiti eben nicht eine zu duldende Ausdrucksweise der heutigen Jugend ist, sondern eine Straftat, die nach deutschem Gesetz bestraft wird. Hier hapert es bei den allermeisten Gerichten.
Meist gegen geringe Auflage oder ein paar Sozialstunden verlässt ein Graffitisprayer heute den Gerichtssaal. Es wird zwar immer die Relation von Straftat und Strafmaß hervorgehoben. Gerade aber die recht milde Beurteilung vor Gericht hinterlässt bei vielen Jungendlichen den Eindruck, dass man als Graffitiprayer vor Gericht nicht viel zu erwarten hat und es eigentlich nur darauf ankommt, sich nicht erwischen zu lassen.
Es kommt vielmehr zur Ermutigung zu weiteren Taten, die durch eine milde Rechtsprechung vermittelt wird. Das wurde auch von der Vereinigung Berliner Staatsanwälte angeprangert. Diese sieht den Anspruch der Gerichtsbarkeit, eher Erziehung und Resozialisierung anstatt Abschreckung zu erzielen, gänzlich gescheitert.

Heiße Phase des Wahlkampfes beginnt…oder auch nicht ;)

21. August 2009, Maurice Kusber

Bunte Belästigung

„Klare Linie gegen Graffiti“

Von Eveline Kracht, 20.08.09, 21:03h

Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein fordert deutlich mehr Anstrengungen bei der Bekämpfung illegaler Graffiti. Der Verein beklagt unter anderem, dass Stadt, KVB und viele Hausbesitzer nach Attacken von Farbschmierern angeblich keine Anzeigen mehr erstatten.

Köln – Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein fordert deutlich mehr Anstrengungen bei der Bekämpfung illegaler Graffiti. „Die Bürger haben einen Anspruch darauf, dass ihr Eigentum vor Sachbeschädigung geschützt wird“, betont Vorsitzender Konrad Adenauer. Es gebe keine andere Stadt in Deutschland, die solche „Verunreinigungen und Verschandelungen“ dulde.

„Unbedingt Anzeige erstatten“

Der Verein beklagt unter anderem, dass Stadt, KVB und viele Hausbesitzer nach Attacken von Farbschmierern angeblich keine Anzeigen mehr erstatten. Dadurch werde in der Statistik der Eindruck erweckt, dass die Straftaten zurückgingen, so Hauptgeschäftsführer Thomas Tewes. Genau das Gegenteil sei der Fall. Auch die laut Tewes aus Personalmangel aufgelöste Ermittlungskommission „Farbe“ bei der Polizei müsse wieder her: „Die Beamten standen nachts an Brennpunkten und hatten hohe Erfolgsquoten.“

Dabei habe sich gezeigt, dass die Täter vielfach gut situierten Familien entstammten und nur „den Kick“ suchten. Insofern hält der Verein von legal ausgewiesenen Flächen zum Besprühen gar nichts. Ein Dorn im Auge ist dem Verband der privaten Wohnungswirtschaft nicht zuletzt die Rechtsprechung. Auch wenn das Beschmieren öffentlicher und privater Flächen aller Art als Sachbeschädigung gelte, mache die Rechtsprechung in Köln, im Gegensatz zu anderen Städten, den Tätern geradezu Mut, so Tewes. „Es gibt kaum Geldstrafen, nur Sozialstunden.“

Weil Graffiti – jüngst sogar mit hochgiftiger Flusssäure – beim Thema „Saubere Stadt“ nicht auszuklammern seien, erwartet der Verein, dass Politik, Verwaltung und städtische Gesellschaften „eine einheitliche Linie“ gegen Schmierereien verfolgen – und legale Sprühaktionen nicht billigen. Tewes: „Wie wollen Sie Jugendlichen erklären, dass einige von ihnen legal sprühen dürfen, die anderen aber nicht?“ Von politischer Seite müsse außerdem Druck auf die Hersteller von Utensilien zum illegalen Sprayen ausgeübt werden. Zum Teil handele es sich um namhafte Unternehmen, die zugleich die Materialien zur Entfernung der Farbe im Sortiment haben.


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