Archiv für 'Offene Kinder- und Jugendarbeit'

Recap: 1. Promotionskolloquium „Soziales, Gesundheit und Pflege“

20. Juni 2019, Maurice Kusber

 

Das GI NRW Soziales, Gesundheit und Pflege hat auf der Instituts Homepage zwei Artikel über das erste Promotionskolloquium der Fachgruppe an der TH Köln veröffentlicht.  Ich habe im Rahmen der Vorstellung meines Expose „Projektitis. Zur Programmierung der Jugendarbeit und Widersprüchlichen Praxen der Subjektbildung in Jugendkulturellen Angeboten der Offenen Kinder-und Jugendarbeit“, die Chance wahrgenommen offene Fragen zur Methodik des Forschungsdesigns in einer wertschätzenden Atmosphäre diskutieren zu können. Mehr Informationen und Bilder nach diesem Link:http://www.gi-nrw.de/gi-nrw/fachgruppen/soziales-und-gesundheit/fg-nachrichten.html

1. Fachtagung des Kooperationsverbundes Offene Kinder- und Jugendarbeit

28. April 2018, Maurice Kusber

Ausgehend der Formulierungen zur OKJA im Rahmen des 15. Kinder- und Jugendberichtes der Bundesregierung, lädt der Kooperationsverbund OKJA zur 1. Fachtagung am 14. und 15. Juni nach Mannheim.  Dort wird Zeit und Raum gegebenen sein sich mit der Frage zu befassen, wie sich Offene Kinder- und Jugendarbeit (zukünftig) positionieren und dies auch politisch-strategisch vertreten kann.

 

Anbei der Flyer zur Fachtagung.18-04-18_Flyer_Fachtag_Kooperation_Offene_KiJuArbeit

 

Positionspapier des KVOKJA aus 2016

1. November 2017, Maurice Kusber

Textausschnitte des KVOKJA aus der deutschen Jugend (2016). Im Fahrwasser einer Vorbereitung habe ich diese präzise und lesenswerte kurze Stellungnahme des KVOKJA, zu den aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen  der Offenen Kinder-und Jugendarbeit wiederentdeckt. 

 Stellungnahme:
Am 4. März 2016 hat sich im Rahmen eines Arbeitstreffen von Vertreter_innen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit aus Hochschule und Praxis der „Kooperationsverbund Offene Kinder- und Jugendarbeit“ gegründet. Aus Sicht der Gründungsmitglieder steht die Offene Kinder- und Jugendarbeit vor großen fachlichen und politischen Herausforderungen, die eine bundesweite Debatte und einen fachlichen Austausch zwischen Wissenschaft, Ausbildung, Praxis und Politik erfordern. Insofern sind Ziele des Kooperationsverbundes die Schaffung einer bundesweiten Plattform für die Auseinandersetzung, die Diskussion und Weiterentwicklung des Feldes und eine bessere Sichtbarkeit, Darstellung und Vertretung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, insbesondere auf Bundesebene.
(….)
Der Kooperationsverbund ist offen für alle, die sich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit verbunden fühlen. (……)
Welche Herausforderungen stellen sich? Kinder- und Jugendhilfe und mit ihr die Offene Kinder- und Jugendarbeit orientiert sich zunehmend an einem Funktionieren von Kindern und Jugendlichen in den zentralen Regelsystemen Schule und Arbeitsmarkt und folgt da-mit auch verstärkt den Ziel- und Problemdefinitionen dieser Regelsysteme. Damit einher geht ein verstärkter Defizitblick auf Jugendliche, wie er sich z.B. in der Rede von den sogenannten ausbildungsunreifen oder bildungsfernen Jugendlichen widerspiegelt. (Schwanenflügel u. Walther 2015).
Dies zeigt sich in unterschiedlichen Entwicklungen: Offene Kinder- und Jugendarbeit als eine Infrastruktur für alle Jugendlichen, wie sie im Kinder- und Jugendhilfegesetz angelegt ist, befindet sich im Prozess einer schleichenden Ausdünnung: Zwischen 2002 und 2010 hat es einen klaren Rückgang im Bereich der personellen und finanziellen Ausstattung von Jugendarbeit gegeben, der sich 2010 konsolidiert, aber keine Trendwende eingeläutet hat (Pothmann 2012). Auch Strukturen, die Offene Kinder- und Jugendarbeit rahmen und absichern werden abgebaut: Vielerorts wird keine Jugendhilfeplanung mehr gemacht und Landesjugendämter und deren Fachberatungen aufgelöst (Lindner 2011). Dem steht ein Personal- und Mittelzuwachs im Bereich der (schul- und ausbildungsbezogenen) Jugendsozialarbeit, der Frühen Hilfen und Hilfen zur Erziehung gegenüber. Mit dieser Verschiebung innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe ist gleichzeitig eine inhaltliche Verschiebung verbunden, ein Abbau von offenen und ein Ausbau von schul- und arbeitsmarktbezogenen Angeboten. So soll z.B. eine immer früher einsetzende Berufsorientierung einschließlich non-formaler Kompetenzfeststellungsverfahren den Übergang in Ausbildung und Beruf optimieren. Im Bereich frühkindlicher Erziehung soll über Sprachtests und Bildungsdokumentation möglichst früh und optimal auf Schule vorbereitet werden (Olk 2009). Dieser inhaltliche Umbau zeigt sich auch in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit: Mittagspausenbetreuung, Hausaufgabenhilfe und Bewerbungsunterstützung scheinen sich zu einem zentralen, zeit- und personalintensiven Standardangebot zu entwickeln und immer größeren Raum einzunehmen. Im Kontext der Ganztagsschulentwicklung werden Angebote der Kinder- und Jugendarbeit zunehmend auch an die Schule verlagert. Die Gefahr im Kontext von Schule mehr und mehr zu einem Ort zu werden, der vor allen Dingen Schule entlasten, ‚Schulfähigkeit‘ herstellen oder auch einfach nur den Schulbetrieb sichern soll, ist durchaus gegeben (vgl. Zipperle 2015). Offene Kinder- und Jugendarbeit erhält also mehr und mehr eine sozialpolitische Feuerwehrfunktion zurück, die sie in den 70er bis 90er Jah-ren erfolgreich zurückgewiesen hat.
Gerahmt wird dies durch einen Fachdiskurs, welcher mit Begrifflichkeiten wie non-formaler im Unterschied zu formaler Bildung einen ganzheitlichen, lebensweltlichen Bildungsanspruch in Abgrenzung zu Schule zu formulieren sucht (BMFSFJ 2005), der damit gleichzeitig auf Schule bezogen bleibt. Das vorrangige Ziel einer Kinder- und Jugendhilfe, ‚andere‘ lebenslaufrelevante Kompetenzen zu vermitteln und über andere, alternative Bildungszugänge die Leistungsfähigkeit und Motivation so genannten benachteiligter Ju-gendlicher zu steigern, bleibt vorrangig dem Ziel einer Unterstützung und Ergänzung schu-lischer und arbeitsmarktorientierter Bildung verhaftet (Schwanenflügel u. Walther 2015).
Die hier skizzierte Entwicklung hat zum einen etwas mit einer zunehmenden neoliberalen Indienstnahme von Kinder- und Jugendhilfe insgesamt zu tun, in der (auch) „Jugendarbeit als Instrument der Sozialpolitik, der Sicherheitspolitik und einer auf Humankapitaloptimierung ausgerichteten Bildungspolitik beansprucht wird“ (ebd., S. 370). Sie hat auch etwas mit mangelnder Sichtbarkeit und Anerkennung der Leistungen von Jugendarbeit auf politischer Ebene zu tun. Sowohl bei bundesweiten Veranstaltungen als auch in den zentralen Bundesgremien ist sie bislang nicht entsprechend ihrer Bedeutung und Größe oder nur indirekt vertreten. Deutlich ist aber auch: vor allem die inhaltlichen Veränderungen „gesch[ehen] nicht nur ohne einflussreiche Gegenwehr der Fachkräfte, sondern auch unter ihrer Mitwirkung“ (ebd.). Beispielsweise dort, wo Kinder- und Jugendarbeit auf die Frage nach ihren Bildungspotentialen Angebote aufführt, in denen lebenslaufrelevante Kompetenzen erworben werden, die Jugendliche in den Wettbewerb um Ausbildungsplätze einbringen können. Oder dort, wo immer mehr Jugendliche nach Unterstützung bei Haus-aufgaben, Referaten und Bewerbungen im Betrieb OKJA fragen, um mit den Anforderun-gen am Lebensort Schule zurechtzukommen und diese zu einem festen Bestandteil wird, den sich Einrichtungen als Beitrag ihrer Arbeit auf die Fahnen schreiben, der dann aber auch von den Kommunen eingefordert wird.
Die Frage, die sich stellt ist, ob das die Richtung ist, die Kinder- und Jugendarbeit einschlagen will? Und ob der fachliche Anspruch eines Sozialisationsortes für alle Kinder- und Jugendlichen, als Raum für soziales Lernen und Experimentieren, in dem die Erfahrungen, Bedürfnisse und Interessen von Jugendlichen leitend sind, angesichts gesellschaftlicher Veränderungen, obsolet geworden ist? Als ein Raum, welcher von Freiwilligkeit und Offenheit, Fehlerfreundlichkeit und der Anerkennung von Eigensinn geprägt ist, der durch-aus „in Kritik und Distanz zu einer politischen Aufgabenzuweisung steht, die Jugendliche als potentielle Störer der sozialen Ordnung in der Blick nimmt, auf die mit sozialer Kon-trolle und Erziehung zur Anpassung reagiert werden soll“ (Scherr u. Sturzenhecker 2014, S. 369). Ist der Anspruch Jugendliche vor allem bei der „Kultivierung ihre Eigensinns, bei der Realisierung und Entwicklung von Entwürfe eines guten eigenen Lebens und von Vorstellungen für eine erstrebenswerte Gesellschaft“ (ebd., S. 370) zu unterstützen und zu begleiten und in diesem Sinne als Lernort der Demokratie (Schwerthelm u. Sturzenhecker 2015) zu verstehen nicht mehr zeitgemäß? Und falls doch: wie kann er politisch und fachlich verteidigt werden?
Die Verständigung darüber, was der bestmögliche Beitrag ist, den Offene Kinder- und Jugendarbeit zu einem gesunden und glücklichen Aufwachsen junger Menschen in einer sich wandelnden, demokratischen Gesellschaft beitragen kann ist überfällig. Der Kooperationsverbund könnte ein solcher Ort dafür sein.

Hier der Link auf den Originaltext : http://kvokja.chayns.net/tapp/index/91958?M=46724377

Hier der Link auf die aktuellen Themen und Informationen des KVOKJA: http://kvokja.chayns.net/tapp/index/91958

Inhaltlich decken sich diese fachlichen Aussagen, mit der Gründungsmotivation unseres Kölner Stammtisch für Jugendarbeit. Link: http://www.maurizone.de/?p=1137

Lesung „35 Jahre HipHop in Deutschland“ im Rahmen des Seminars „HipHop und Soziale Arbeit“

14. Oktober 2016, Maurice Kusber

HIPHOP UND SOZIALE ARBEIT

LESUNG: 35 JAHRE HIPHOP IN DEUTSCHLAND

Im Rahmen des Seminars „HipHop und Soziale Arbeit“ laden ich alle Interessierten zur öffentlichen Lesung „35 Jahre HipHop in Deutschland“ des Autors Hannes Loh ein.

Wann: Montag 14.11.2016, 09.45-11.15 Uhr

Wo: Bildungswerkstatt (Ubierring 48, 50678 Köln)

Auszug aus dem Presstext:

„HipHop ist auch nach 35 Jahren noch immer eine lebendige, facettenreiche und widersprüchliche Kultur, auch wenn die Medien ihre Berichterstattung auf Bushido Eskapaden und Gangsta-Rap eingeengt haben. Was ist geblieben aus den frühen Jahren der Old School in den 1980er und der Neuen Schule in den 1990er Jahren? Was ist Neues entstanden? Was ist dran an den Klischees über deutschen Gangsta-Rap? Welchen Stellenwert hat HipHop heute in der deutschen Kulturlandschaft?Denn allen Unkenrufen zum Trotz ist HipHop auch im Jahr 2015 noch die einflussreichste Jugendkultur, die längst nicht mehr von Jugendlichen getragen wird.“

Videobeispiel:

Die Soziale Arbeit, insbesondere die Rolle der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, und ihre Bedeutung in der Geschichte der HipHop Kultur in Deutschland, wird oftmals nur am Rande erzählt und soll daher an diesem Tag näher beleuchtet werden. Darüber hinaus wird aus sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive, am Beispiel des Rap als einem Element der Hip Hop Kultur, zu diskutieren sein inwiefern diese Ausdrucksform wirklich bewusst subversiv, oppositionell oder symbolisch mit der Mainstream Kultur bricht. Oder ist es nicht vielmehr so das in der Rap Musik gesellschaftlich konstruierte Differenzkategorien wie Migration, Race, Gender und Class verhandelt werden und alleine hierdurch sich der öffentlichen Diskussion nicht entziehen können und damit Teil der Mainstream Kultur sind.

Fragen richten Sie bitte an:

Dipl. Soz. Päd. Maurice Kusber, M.A.

E: maurice.kusber@th-koeln.de

Technische Hochschule Köln

Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften (F01)

Campus Südstadt

Hier der Link auf die Veranstaltung: https://www.th-koeln.de/hochschule/35-jahre-hiphop-in-deutschland_37851.php

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